Napoleon in Nördlingen

6. Oktober 1805

Der Nördlinger Chronist Ammerbacher schreibt dazu, dass sich am 5. Oktober 1805 die österreichische Kavallerie zurückzog, nachdem die ersten französischen Patrouillen gesichtet waren, und berichtet weiter:

„Noch unerwarteter als die Ankunft der französischen Armee kam Sonntag, den 6. Oktober, morgens zehn Uhr die Nachricht, dass des Mittags Napoleon, der Kaiser der Franzosen, selbst hier ankommen werde. Er kam auch wirklich mittags um drei Uhr auf einem Schimmel, ganz einfach und prunklos in dunkelblauer, mit weiß und roten Aufschlägen versehener Uniform, die mit einem Stern geziert war, von Aalen über Bopfingen zum Bergertor hereingeritten, umgeben von vielen in prächtigen Uniformen gekleideten und mit Federhüten gezierten Marschällen und mit 199 Mann seiner berittenen Garde.
Er nahm seinen Weg vom Bergertor zum Zahlhaus (Hallgebäude), wo ich ihn selbst ganz langsam, den rechten Arm auf den rechten Schenkel gestützt und auf den Hals des Pferdes sehend, vorüberreiten sah, zum Deutschen Haus wo seinQuartier war.
Nach einem halbstündigen Aufenthalt daselbst bestieg er wieder seinen Schimmel und jagte mit dem Prinzen Murat und dem Marschall Lannes zum Reimlinger Tor hinaus unter lautem Rufen der ausmarschierenden Truppen: 'Vive l`empereur!" Er nahm seinen Weg über den Galgen- und Stoffelsberg, wo er sich nach der Gegend erkundigte, vorzüglich nach dem Schlachtterrain von 1634 und dem bei Alerheim 1645 (wo circa 5000 Franzosen gefallen waren) und kehrte dann wieder in das Deutsche Haus zurück, wo er über Nacht blieb.
Am anderen Morgen, Montag, den 7. Oktober, vormittags um zehn Uhr reiste er nach Donauwörth ab und nahm sein Quartier im Kloster Heilig Kreuz."
Noch am Abend des 6. Oktober verfasst Napoleon in Nördlingen einen schriftlichen Aufruf an die bayerischen Soldaten. Darin lobt er ihre Tapferkeit und verspricht, sie an die Spitze der Grande Armee zu stellen, um ihr Heimatland von der ungerechten Aggression zu befreien.

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